lofty form
Language:English
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10 Poems contain lofty form

1
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-far1:30.6-30.6
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-eng1:30.6
German Translation
[1]  Es ziemet deinem Wuchs der Herrschaft Kleid, Es schmückt dein hoher Sinn den Ring, den Thron.
[2]  Die Sonne der Erbarmung gehet auf Vor deinem wundervollen Angesicht;
[3]  Es sitzt des Paradieses Vogel auf, Wo deines Vogels Schatten niederfällt.
[4]  Man zankt sich tausendmal um das Gesetz, Und doch hältst du die Wissenschaft zurück.
[5]  Dein Papagey, das ist dein Zauberkiel, Verströmt die Fluthen der Wohlredenheit.
[6]  Wiewohl des Himmels Aug' die Sonne ist, Doch schmücket deiner Füße Staub ihr Licht.
[7]  Was Alexander wollt' und nicht erhielt Ist deines reinen Glases Hefen nur.
[8]  Was braucht es unsre Noth, dir kund zu thun! Nichts bleibt geheim vor deines Auges Strahl.
[9]  O Herr, Hafisens graues Haupt wird jung, In Hoffnung, daß du mir verzeihen wirst.

2
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-far1:31.13-31.13
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-eng1:31.13
German Translation
[1]  Früh nach durchtrunkener Nacht Nahm ich die Leyer, das Plektron, den Becher,
[2]  Zäumte das Roß der Vernunft, Trieb es mit Spornen zur Stadt der Betrunknen.
[3]  Siehe mir schmeichelt der Wirth, Daß ich des Schicksals Verblendung nicht fürchte,
[4]  Du des Geredepfeils Ziel! Sagte der Schenke mit Bogen wie Brau'n.
[5]  Wenig gedeihet es dir, Wenn du mich auch wie ein Gürtel umschlingst.
[6]  Anderen stelle das Netz, Ueber die Netze erhaben ist Anka.
[7]  Ha! wie genöße des Schahes Wer in sich selber beständig verliebt ist?
[8]  Schenk' und Vertrauter ist Eins, Jeglicher Unterschied ist nur ein Vorwand,
[9]  Reich' uns den Nachen der Sohre, Daß wir aus diesem Gewässer uns retten.
[10]  Alles ist Räthsel, Hafis, Uns es erklären ist leeres Geplauder.

3
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-far1:32.44-32.44
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-eng1:32.44-32.244
German Translation
[1]  Es sey gedanket Gott dem Herrn, Daß billig ist der Fürst; Sultan Ahmed, der Sohn Oweisens, Hasans, des Ilchaniden.
[2]  Ein Chan der Chane, und ein Fürst Der Fürsten von Geburt, Der es verdienet, daß du ihn Die Weltenseele nennst.
[3]  Das Auge hat zwar nichts geseh'n, Blind glaubt es deinem Glück. Sey mir willkommen, sey willkomm, Du, Gottes Gnaden werth!
[4]  Und gehet ohne dein Gebet, Der Mond am Himmel auf, Du schneidest ihn entzwei, wie einst Ahmed durch's Wunderwerk.
[6]  Du kräusle deine Locken auf, Wie sie der Thürke kräus't, Denn du vereinst den hohen Muth, Das Glück von Dschengischan.
[7]  Ich trinke weit von dir entfernt, Dir zur Gesundheit Wein, Denn auf dem Weg der Geister giebt's Sonst keine Station.
[8]  Die Rose Farsistans entblüht Für mein Vergnügen nicht. Wie schön ist nicht des Tigris Fluth, Und durchgewürzter Wein.
[9]  Wie kann sich ein verliebtes Haupt, Dem's an des Liebchens Thür Als Staub zu bleiben nicht gefällt, Sich retten vor dem Gram!
[10]  O Morgenwind! bring' mir den Staub Von meinem Freunde zu, Womit Hafis erleuchten wird Des Auges dunkle Nacht.

4
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-far1:10.53-10.53
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-eng1:10.53
German Translation
[1]  Als in der Ewigkeit deiner Schönheit Schimmer entglänzte, ward die Liebe, Die mit Flammen die Welten ergriffen.
[2]  Strahlen entfloßen den Wangen; Sah'n es, und blieben unempfindlich; Zürnend wandte sie sich zu den Menschen.
[3]  Siehe! da bat der Verstand um einen Funken, die Leuchte anzuzünden, Eifersucht war der blitzende Funken.
[4]  Unsere Geheimniße zu erfahren, Wünschte der Nebenbuhler, eine Höhere Hand hält die Brust ihm verwirret.
[5]  Anderen brachte das Loos, das ihnen Einstens beschert ward, Liebe: meinem Gramen Herzen nur brachte es Kummer.
[6]  Selbst der belebende Geist der Welten Fiel in das Grübchen deines Kinnes, Faßte, um sich zu retten, die Locken.
[7]  Selbigen Tages, Hafis, verließest Du das Vergnügen in der Liebe, Triebst die Freude aus deinem Gemüth aus.

5
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-far1:10.127-10.127
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-eng1:10.127
German Translation
[1]  Ich fürchte, daß durch meine Thränen Der Schleier zerrissen wird, Daß mein versiegeltes Geheimniß Den Leuten entdecket wird.
[2]  Man sagt, daß durch Geduld der Kiesel, Zuletzt zum Rubin wird, Wohl wahr! daß durch das Blut des Herzens Er röthlich gefärbet wird.
[3]  Ich will mit Weinen und Flehen Nun einmal zur Schenke geh'n, Vielleicht daß von der Hand des Grams Die Seele befreyet wird.
[4]  Von allen Seiten flogen Pfeile Von meinem Gebete ab, Vielleicht daß einer von denselben Doch etwas erzielen wird. Die Schwelle des Pallasts der Herrschaft, Die du, o mein Mond! bewohnst, Sie ist die Werkstatt, wo aus Köpfen Der Mörtel zubereitet wird.
[5]  O Seel', erzähle unsre Sage Von neuem dem süßen Freund, Doch sag' ihm so, daß nichts davon Vom Ostwind gehöret wird. Wenn alles nicht nach Wunsche gehet, So kümmere du dich nicht, Ich danke Gott, daß, statt des Bösen Nichts Böseres auf dich kömmt. Mein Herz, geduldig trage Alles, Betrübe dich nicht, weil doch Zuletzt aus diesem Abend Morgen, Und Licht aus dem Schatten wird.
[6]  Es ward durch deinen Stein der Weisen Mein Antlitz in Gold verkehrt, Indem durch deine Huld selbst Erde In Goldstaub verwandelt wird.
[7]  Der Stolz des Nebenbuhlers bringt mich In Staunen und Aengstlichkeiten, O Herr! verhindre, daß ein Bettler In Ehren gehalten wird. Du hohe Ceder, bist so störrig, Du pochest auf deinen Wuchs, Zu dem von meinen kurzen Händen Nie eine gelangen wird.
[10]  Ist seiner Locken Moschusschleier In deinem Besitz, Hafis, So schweige still, weil sonst vom Ostwind Die Nachricht vernommen wird.

6
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-far1:4.7-4.7
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-eng1:4.7
German Translation
[1]  Glauben und Herz sind weg, und die Geliebte Ist, mich zu schmähen, aufgestanden. Setze dich nicht zu mir! so sprach sie böse: Das Heil ist von dir aufgestanden.
[2]  Hast du gehört, es sey bei diesem Fenster Je Einer kurze Zeit geseßen, Welcher zuletzt nicht voll von Reue über Die Unterhaltung aufgestanden.
[3]  Weil sich die Kerze jüngst mit freyer Zunge Gerühmet hat der Flammenwangen, Ist sie dadurch zur Pein vor den Geliebten Durch ganze Nächte Wach' gestanden.
[4]  Siehe der Frühlingswind ist von den Rosen Und von dem Fuße der Cypreßen, Blos aus Begier und Lust nach deinem Wuchse Nach deinen Wangen aufgestanden.
[5]  Trunkenen Schrittes giengst du vorüber, Da ist aus Sehnsucht deines Anblicks Mitten im hohen Kreis der Himmelsbürger Empörung und Gezänk entstanden.
[6]  Weil sich die Zeder schämt vor deinem Gange, Hat sie den Fuß nie aufgehoben, Schwankend mit hohem Wuchs ist sie bishero Auf einem Flecke still gestanden.
[7]  Werfe hinweg, Hafis, das Kleid des Truges Vielleicht kannst du die Seele retten. Flammen des Schimpfes sind aus dem Gewande Der frommen Mönchezunft entstanden.

7
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-far1:4.33-4.33
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-eng1:4.33
German Translation
[1]  Daß es nicht gut an fremder Thür' zu klopfen, weiß Der Sucher, der den Weg zur Thür' der Schenke weiß.
[2]  Das Loos giebt jenem nur den Thron der Trunkenheit, Der Erdenglück Schlafmützen gleich zu schätzen weiß.
[3]  Wohl dem, der zu dem Wirth den Weg gefunden hat, Weil er durchs Glas Geheimnisse des Klosters weiß.
[4]  Wer in des Schenken Angesicht sein Schicksal liest, Er ists, der uns das Glas Dschemschids zu deuten weiß.
[5]  Du fordre mir nichts mehr als Narrensitte ab, Indem mein Scheich Vernunft für Sünde hält und weiß.
[6]  Ich flehe nicht um Gnad' das Aug' des Schenken an, Weil ich die Tyrannei der schwarzen Türken weiß.
[7]  Ich weine über mein unglückliches Gestirn, So daß Nahid es hört, daß selbst der Mond es weiß. O glücklich wer im Becherrand den neuen Mond, Der Vollmond in dem Schenken selbst zu finden weiß.
[8]  Hafisens heimliches Gekos' und Trinkgelag Ist kein Gelag wovon der Fürst, der Richter weiß.
[9]  Des Schahes Macht weit höher als der Luft Gewölb Ist Probe nur, was ich vom Rang des Freundes weiß.

8
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-far1:4.35-4.35
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-eng1:4.35
German Translation
[1]  Der Garten Edens ist die Zelle der Derwische. Es quillt ein Ehrenquell im Dienste der Derwische.
[2]  Der Schatz der Einsamkeit mit feinem Talismann Wird nur gehoben durch die Blicke der Derwische.
[3]  Des Himmels herrlichster Pallast mit seinem Hüter Ist nur ein Schatten von den Fluren der Derwische.
[4]  Der Stein der Weisen, der durch Glanz des Herzens Eisen In Gold verkehrt, liegt in dem Umgang der Derwische.
[5]  Die Sonne legt die Krone ihres Stolzes nieder, Vor jenem Scheine der umstrahlet die Derwische.
[6]  Suchst du die Herrschaft die kein Untergang bedrohet, Hör's ohne Groll, dieß ist die Herrschaft der Derwische.
[7]  Chosroen sind der Nöthen und der Bitten Kibla, Warum? Sie selber sind die Diener der Derwische.
[9]  Das Heer des Unrechts ist von Pol zu Pol gelagert, Allein des Siegs Gelegenheit ist für Derwische.
[10]  O Reicher prahle nicht mit deinem Glanz und Stolze; Denn Gold und Silber ist ein Segen der Derwische.
[11]  Der Schatz Karun's er gieng zu Grund im Grimme Gottes, Wie die Geschichten sagen, aus Mißgunst der Derwische.

9
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-far1:4.44-4.44
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-eng1:4.44
German Translation
[1]  Mein Kopf und Willen fügen sich Zur Schwelle meine Freundinn, Was über meinen Kopf ergeht, Ergeht nach Ihrem Willen.
[2]  Ich schaute Ihres gleichen nicht, Wiewohl dem Mond der Sonne, Den Spiegel ich entgegenhielt Blos des Vergleiches willen.
[3]  Was kann der Ostwind von der Qual Des armen Herzens sagen? Es ist verwickelt Blatt in Blatt Wie eine Rosenknospe.
[4]  In dieser trunknen bösen Welt, Sind außer mir noch Trunkne; Gar viele Köpfe sind allhier Geformt aus Thon der Kanne;
[5]  Vielleicht hast du mit einem Kamm Dein Ambrahaar durchfahren, Weil Moschusduft im Ostwind haucht Und Ambra aus der Erde.
[6]  Ein jedes Rosenblatt der Flur Sey deiner Wangen Streue, Und die Cypreßen an dem Fluß Ein Opfer deines Wuchses!
[7]  Die Sprach und Redekunst verstummet, Soll sie die Sehnsucht schildern, Wie könnte das, der Feder Rohr, Das schwätzende, gespaltne!
[8]  Dein Angesicht kam in mein Herz, Nun wird mein Wunsch erfüllet, Denn gute Dinge folgen stets Auf gute Vorbedeutung.
[9]  Es fiel Hafisens Herz nicht jetzt Ins Feuer der Begierde, Von ewig her ist dein Gesicht Gebrannt wie eine Tulpe.

10
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-far1:4.57-4.57
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-eng1:4.57
German Translation
[1]  Freilich begreifet mich nicht der außen frömmelnde Klausner; Ihm verarge ich nichts, was er auch über mich sagt.
[2]  Gut ist was auf dem Pfad des Gemüths vor Betrachtenden herzieht, Auf geradem Weg' hat sich noch keiner verirrt.
[3]  Wunderlich ist das Spiel, wir wollen den Bauer nur ziehen, Denn auf diesem Feld zieht der Betrunk'ne nicht Schah.
[4]  Kennt ihr das hohe Gewölb mit vielen seltnen Gemälden? Noch hat auf der Welt keiner das Räthsel gelößt.
[5]  Was für Ergebung o Herr, und Dulden vergleicht sich mit meinem? Sieh mir blutet das Herz, und es entflieht mir kein Ach!
[6]  Unser Wesir fehlt wider den Styl, und die Formen des Diwans Denn die Formel durch Gott fehlet auf seinem Ferman.
[7]  Komme wer will, und Jeglicher sprech' nach seinem Belieben Freundlich und liebreich sind Pförtner und Hüter des Thors.
[8]  In die Schenke geht ein Ihr Reinen von Herzen und Geiste, Prahler und Gleisner gehört nicht auf der Trunkenen Weg.
[9]  Steht es nicht recht, so ist an meinem Wuchse der Fehler; Denn es ist dein Kleid Keinem der Andern zu kurz.
[10]  Dienen will ich dem Herrn der mir beständig gewogen, Nicht wie der Klausner und Scheih, bald mir gewogen, bald nicht.
[11]  Ehrenstellen verschmäht Hafis aus höherem Sinne: Gold und Ehre reizt liebende Herzen nicht viel.